Einteilung der Sportarten

 

Sportart

Beispiele

Ausdauersportarten

Marathon, Triathlon, Langstreckenlauf, Schwimmen

Kraftsportarten

Gewichtheben, Stoßdisziplinen, Kraftdreikampf

Ausdauersportarten mit hohem Krafteinsatz

Radfahren, Kanu, Skilanglauf

Schnellkraftsportarten

Sprungdisziplinen, Kurzstreckenlauf

Spielsportarten

Fußball, Tennis, Handball, Basketball

Kampfsportarten

Ringen, Judo, Boxen, Karate

                                                          Muskulatur

 

                                             Rote und weiße Muskelfasern

 

Die Skelettmuskulatur ist aus unterschiedlichen Muskelfasertypen, den so genannten roten und weißen Muskelfasern, zusammengesetzt. Die roten Muskelfasern haben einen geringen Durchmesser und sind reich an Myoglobin (roter Muskelfarbstoff) und Mitochondrien (aerobe Energiegewinnung!). Sie sind für die Ausdauerleistung eines Muskels verantwortlich.

Die weißen Muskelfasern hingegen sind dicker, enthalten weniger Myoglobin und Mitochondrien und nutzen vorwiegend die anaerobe Glykolyse zur Energiegewinnung. Ihr Reichtum an Myofibrillen, also den kontraktilen Elementen, befähigt sie zu kurzfristiger Hochleistung.

 

                                                   Muskelkontraktion

 

Die Skelettmuskulatur besteht aus gebündelten Muskelfasern (Muskelzellschläuchen), die die fadenförmigen Myofibrillen enthalten. Sie sind die kontraktilen Elemente des Muskels. Die Myofibrillen bestehen aus den Muskelproteinen Actin und Myosin.

Bei der Muskelkontraktion schieben sich diese beiden Muskelfilamente teleskopartig ineinander und der Muskel verkürzt sich. Für diesen Vorgang ist Energie notwendig. Diese wird im Körper im wesentlichen von zwei energiereichen Phosphatverbindungen bereitgestellt, die letztlich bei allen Formen der Energiegewinnung (siehe unten) gebildet werden. Dabei handelt es sich um das Adenosin-Tri-Phosphat (ATP) und das Kreatinphosphat (KP).

 

                                                      Energiegewinnung

 

Allgemein

 

In Ruhe werden im Körper Kohlenhydrate und Fette etwa zu gleichen Teilen zur Energiegewinnung herangezogen. Hier nutzt der Muskel vor allem den Blutzucker, Fettsäuren aus dem Fettgewebe und so genannte Ketonkörper. Bei intensiver Belastung steigt der Anteil der Kohlenhydrate (Muskelglykogen) an, bei niedriger und mittlerer Intensität ist der Anteil der Fettverbrennung erhöht.

ATP und KP

Durch die Abspaltung eines Phosphatrestes von ATP entsteht Adenosin-Di-Phosphat (ADP) sowie die Energie, die der Körper für sportliche Aktivitäten benötigt. Die Energiebereitstellung durch ATP reicht nur wenige Sekunden aus. Mit Hilfe eines Enzyms (Kreatinkinase) wird vom energiereicheren Kreatinphosphat ein Phosphatrest abgespalten, welcher dazu dient, das ADP erneut zu ATP umzuwandeln. Die beiden Energiespeicher ATP und KP liefern, je nach Belastung, zwischen 5 und 20 Sekunden Energie. Diese Art der Energiegewinnung reicht also gerade für einen Kurzstreckenläufer (100/200m) aus. Bei länger andauernder Muskelarbeit erfolgt die Regenerierung des ATP durch den Abbau von Glucose.

 

                                                          Glykolyse

 

Glucose (Traubenzucker) wird im menschlichen Körper in Form von Glykogen in Leber und Muskulatur gespeichert. Während das Leberglykogen hauptsächlich für die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist, kann das Muskelglykogen für die Energiebereitstellung genutzt werden. Hierfür wird es in die stoffwechselaktive Form der Glucose umgewandelt (Glucose-6-Phosphat) und über mehrere Stoffwechselvorgänge (Glykolyse) zu Brenztraubensäure (Pyruvat) abgebaut. Nun unterscheidet man zwei Vorgänge:

anaerobe Glykolyse

Darunter versteht man den Glucoseabbau ohne Sauerstoff (=anaerob) im Zytoplasma. Bei einer Muskelanspannung von etwa 20-90sec erfolgt die ATP-Gewinnung hauptsächlich aus der anaeroben Glykolyse. Die Glucose wird zu Milchsäure (Laktat) abgebaut. Bei dieser Reaktion entsteht ein Energiegewinn von 2 Mol ATP. Die steigende Milchsäurekonzentration im Blut (Laktazidose) schränkt jedoch diesen Stoffwechselweg ein, da hierdurch bestimmte, für Muskelkontraktion wichtige Enzyme gehemmt werden. Der Muskel ermüdet. 

 

                                                   Aerobe Glykolyse

 

Jetzt setzt in den Mitochondrien die sogenannte aerobe Glykolyse ein, d.h. für die Verstoffwechselung der Glucose wird nun Sauerstoff benötigt. Der Zucker wird umgewandelt in Acetyl-CoA, welches im sogenannten Citratzyklus vollständig oxidiert wird. Diese Reaktion liefert 38 Mol ATP und ist somit sehr effektiv. Sie setzt allerdings erst nach etwa einer Minute ein und wird hauptsächlich von Mittel- und Langstreckenläufern genutzt.

 

                                                           Lipolyse

 

Bei niedriger Belastungsintensität werden vorwiegend Fettsäuren zur Energiegewinnung herangezogen. Die Oxidation von Fettsäuren liefert 148 Mol ATP, also fast viermal soviel wie die Verbrennung von Kohlenhydraten. Da Fett ebenfalls im Citratzyklus verstoffwechselt wird, ist für diese Reaktion ebenfalls Sauerstoff notwendig.

Jedoch ist für die Oxidation von Fettsäuren mehr Sauerstoff notwendig als bei Kohlenhydraten. Da die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge begrenzt ist, ist die Fettoxidation weniger effektiv als die Kohlenhydratoxidation. Das bedeutet, dass sowohl die Sauerstoffaufnahme als auch die Größe der Glykogenspeicher für die Leistungsfähigkeit von großer Bedeutung sind.

 

                                                        Energiebedarf

 

Der Energiebedarf des Sportlers setzt sich wie der des Nichtsportlers aus Grund- und Leistungsumsatz zusammen. Der Grundumsatz steigt u.a. mit dem Anteil der Muskelmasse, der Leistungsumsatz richtet sich nach der entsprechenden Belastung.

Im Allgemeinen ist also der Energiebedarf des Sportlers erhöht. Dies gilt insbesondere bei Leistungs- und Hochleistungssportlern. Hier kann der Energieverbrauch kurzzeitig auf über 8000 kcal/Tag ansteigen, z.B. bei Bergetappen bei der Tour de France. Jedoch sind diesen Energiemengen physiologische Grenzen gesetzt (z.B. bei der Aufspaltung der Nährstoffe).

Bei Breitensportlern ist der Energiebedarf nur unwesentlich erhöht. Als Maßstab für die Energiezufuhr kann hier das Körpergewicht dienen. Grundsätzlich gilt:

Zu wenig Energie führt zur Gewichtsabnahme, zu viel Energie führt zu einer Gewichtszunahme

 

                                                         Kohlenhydrate

Allgemein

Da die Leistungsfähigkeit mit der Größe der Glykogenspeicher zusammenhängt, ist die ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten Voraussetzung für sportliche Aktivitäten. Sie stellen die wichtigste Energiequelle für den Sportler dar. Nach ihrer Aufspaltung im Verdauungstrakt werden sie in den Blutkreislauf aufgenommen und von dort zu den Zielorganen (Gehirn, Muskeln) transportiert.

                                                      Glykämischer Index

 

Die Wirkung der Kohlenhydrate auf den Blutzucker wird mit dem glykämischen Index (GI) ausgedrückt. Er gibt an, wieweit ein kohlenhydratreiches Lebensmittel den Blutzucker über den Normalwert anhebt. Der Glucose-bedingte Blutzuckeranstieg wurde gleich 100 gesetzt, d.h. ein GI von 50 bedeutet, dass der Blutzuckeranstieg dieses Lebensmittels nur die Hälfte des Anstieges der Glucose ausmacht.

Den GI kann man sich beim Auffüllen der Glykogenspeicher zunutze machen. Nach intensivem Training sind die Glykogenreserven entleert und die Umwandlung von Glucose zu Glykogen am effektivsten. Deshalb sollten nach der sportlichen Aktivität Lebensmittel mit einem hohen GI verzehrt werden, d.h. Lebensmittel, die den Blutzucker stark ansteigen lassen (z.B. Ban

ane mit Honig). In den nächsten Stunden sollten Sie weitere Kohlenhydratmahlzeiten (insgesamt ca. 200g) zu sich nehmen, am besten aufgeteilt auf kleine Portionen à 50-100g. Diese Lebensmittel sollten einen mittleren bis hohen GI aufweisen (60-80).

Am nächsten Tag sollten Sie auf Lebensmittel mit niedrigem bis mittlerem GI zurückgreifen, da starke Blutzuckerschwankungen die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fett begünstigen (außer direkt nach dem Training!). Hier eignen sich insbesondere Vollkornbrot, Vollkornnudeln, verschiedene Obst- und Gemüsesorten sowie Hülsenfrüchte. Im Folgenden sehen Sie die glykämischen Indizes einiger Lebensmittel.

Nahrungsmittel

Glykämischer Index

Maltose (Malzzucker)

110

Glucose (Traubenzucker)

100

Weiße Rüben

97

Karotten

92

Honig

87

Vollweizenbrot

72

Kartoffeln

70

Weizenflocken

67

Müsli

66

Naturreis

66

Rosinen

64

Bananen

62

Saccharose (Haushaltszucker)

59

Kleie

51

Haferflocken

49

Weintrauben

45

Roggen-Vollkornbrot

42

Vollkornnudeln

42

Orangen

40

Bohnen, Konserve

40

Äpfel

39

Joghurt

36

Birnen

34

Erbsen

33

                                                               Proteine

Allgemein

Die Hauptfunktion der Proteine besteht im Aufbau von Körpersubstanz. Sie sind u.a. Baustein der beiden Muskelfilamente Actin und Myosin und transportieren Nährstoffe und Stoffwechselprodukte im Blutkreislauf. Sie dienen der Infektabwehr und sind Bestandteile von Hormonen und Enzymen.

Die Proteine bestehen aus einzelnen Bausteinen, den Aminosäuren. 8 dieser Aminosäuren sind essentiell, d.h. sie können vom Körper nicht selbst gebildet werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Alle anderen Aminosäuren können im Körper aus den folgenden 8 essentiellen Aminosäuren aufgebaut werden:

  • Leucin
  • Isoleucin
  • Lysin
  • Valin
  • Tryptophan
  • Methionin
  • Threonin
  • Phenylalanin

Im gesunden Organismus besteht ein Gleichgewicht zwischen Anabolie und Katabolie, also zwischen dem Auf- und Abbau von Körpersubstanz. Um Muskelmasse aufzubauen, muss mehr Eiweiß zugeführt werden als der Körper verbraucht.

 

                                                         Biologische Wertigkeit

 

Sie gibt an, wie viele Gramm Körpereiweiß durch 100g Nahrungsprotein aufgebaut werden können. Eine BW von 80 bedeutet z.B., dass mit 100g des zugeführten Eiweißes 80g Körpereiweiß aufgebaut werden können. Entscheidend hierfür ist die Aminosäurenzusammensetzung. Diese ist besonders günstig, wenn sie der des Körpereiweißes entspricht.

Grundsätzlich ist tierisches Eiweiß hochwertiger als pflanzliches. Jedoch enthält es meist auch unerwünschte Begleitstoffe wie Cholesterin, Purin und Fett. Deshalb sollte auf Eiweißlieferanten zurückgegriffen werden, die wenige dieser Substanzen enthalten, wie z.B. magere Milch und Milchprodukte.

Durch den gemeinsamen Verzehr von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln erreicht man eine besonders hohe biologische Wertigkeit, da sich diese Nahrungsmittel in ihrer Aminosäurenzusammensetzung günstig ergänzen. So lassen sich biologische Wertigkeiten von bis zu 137 erzielen (Kartoffel-Ei).

Proteingemisch

Verhältnis

Biologische Wertigkeit
(nach P. Semler)

Bohnen und Mais

52 : 48

101

Milch und Weizen

75 : 25

105

Vollei und Weizen

68 : 32

118

Vollei und Milch

71 : 29

 

137

 

Vollei und Kartoffel

           35:67                                 122

Diese Tabelle macht deutlich, dass man nicht Unmengen an Fleisch essen muss, um seinen Eiweißbedarf zu decken, sondern dass auch eine vegetarische Ernährung eine ausreichende Proteinversorgung möglich macht. Um die günstigen Eiweißkombinationen zu nutzen, reicht es aus, die sich ergänzenden Lebensmittel in einem Zeitraum von 4-6 Stunden zu verzehren!

 

                                                              Fett

 

Obwohl ein hoher Fettanteil in der Nahrung die Entstehung sogenannter Zivilisationskrankheiten wie z.B. Arteriosklerose fördert, besitzt Nahrungsfett einige wichtige Funktionen. Fette sind wie die Kohlenhydrate Energielieferanten und sind am Aufbau der Zellmembranen beteiligt. Sie sind Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K und liefern essentielle Fettsäuren (Linolsäure).

Jedoch sollten statt der in Deutschland üblichen 40% maximal 30% der Energiezufuhr aus Fett bestehen. Es ist v.a. für Sportler sinnvoll, den Fettanteil zugunsten der beiden anderen Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiß) zu reduzieren. Da proteinreiche Lebensmittel häufig auch viel Fett enthalten, sollte vorwiegend auf fettarme Nahrungsmittel zurückgegriffen werden. Besonders zu beachten sind die versteckten Fette, die sich v.a. in Wurst, Käse und Schokolade befinden.

                                                         Vitamine

Vitamin B1 (Thiamin)

 

Als Thiaminpyrophosphat ist dieses Vitamin Coenzym im Kohlenhydratstoffwechsel. Es katalysiert die Umwandlung der Brenztraubensäure in Acetyl-CoA (aerobe Glykolyse). Ein Vitamin B1-Mangel führt so zu einer verstärkten Milchsäurebildung (anaerobe Glykolyse), was zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führt.

Der Vitamin B1-Bedarf steigt proportional zur Kohlenhydratzufuhr, d.h. er ist beim Sportler, v.a. beim Ausdauersportler, erhöht. Vollkorn-Getreideprodukte, Haferflocken, Naturreis, Milch und Kartoffeln sind besonders Vitamin B1-reiche Lebensmittel.

 

                                               Vitamin B6 (Pyridoxin)

 

Vitamin B6 ist als Pyridoxalphosphat Coenzym im Eiweißstoffwechsel, so dass der Bedarf bei erhöhter Proteinzufuhr erhöht ist. Bei Kraftsportlern ist deshalb auf eine ausreichende Zufuhr zu achten. Besonders reich an Vitamin B6 sind Bierhefe, Vollkorn-Getreideprodukte, Fleisch, Leber, Hülsenfrüchte, Bananen, Milch und Kartoffeln.

 

                                             Vitamin C (Ascorbinsäure)

 

Vitamin C besitzt im menschlichen Organismus eine Vielzahl an Funktionen. Es ist an der Wundheilung, der Narbenbildung sowie der Ausbildung von Knorpeln und Knochen beteiligt. Es erhöht die Resistenz des menschlichen Körpers gegenüber Infektionskrankheiten und verbessert die Eisenresorption.

Weiterhin ist Vitamin C in der Lage, freie Radikale zu "neutralisieren". Dabei handelt es sich um Sauerstoffradikale, die eine zellschädigende Wirkung besitzen. Die antioxidative Wirkung der Ascorbinsäure bewirkt eine geringere Anfälligkeit gegenüber bestimmten Krankheiten wie Krebs, Arteriosklerose, Katarakt, seniler Demenz u.v.m. Die Vitamine C, E und beta-Carotin besitzen einen synergistischen Effekt, d.h. sie ergänzen sich positiv in ihrer Wirkung.

Nach den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr nach D-A-CH sollte die tägliche Zufuhr 100 mg betragen. Sportler weisen einen leicht erhöhten Bedarf auf, da etwa 50mg Vitamin C pro Liter Schweiß ausgeschieden werden. Vitamin C ist in allen Obst- und Gemüsesorten reichlich enthalten.

 

                                                  Vitamin E (Tocopherol)

 

Vitamin E ist ebenfalls ein wichtiger Radikalfänger und schützt so mehrfach ungesättigte Fettsäuren vor der Oxidation. Auch im menschlichen Organismus ist es antioxidativ wirksam. Tocopherol ist vorwiegend in pflanzlichen Ölen enthalten. Besonders reich sind Weizenkeim-, Walnuss-, Soja-, Maiskeim- und Sonnenblumenöl.

Fazit

Obwohl Sportler bei einigen Vitaminen einen erhöhten Bedarf aufweisen, lässt sich dieser Mehrbedarf in der Regel durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung decken. Bislang konnte in keiner Studie ein leistungssteigernder Effekt einzelner Vitamine nachgewiesen werden. Eine gezielte Substitution kann in Einzelfällen sinnvoll sein, wie z.B. bei hypokalorischer Kost im Rahmen einer Gewichtsreduktion bzw. beim "Gewicht machen".

 

                                                      Mineralstoffe

Natrium

 

Das Alkalimetall ist an der Übertragung elektrischer Ladungen beteiligt und dient der Muskelreizbarkeit sowie der Muskelkontraktion. Natrium sorgt für einen normalen osmotischen Druck der Zellen, aktiviert mehrere Enzyme und ist entscheidend für die Aufnahme von Einfachzuckern (Monosacchariden) und Aminosäuren in den Blutkreislauf verantwortlich.

Als Kochsalz (Natriumchlorid) wird es hauptsächlich mit der Nahrung zugeführt. Statt der empfohlenen 6g/Tag werden in der Bundesrepublik mehr als die doppelte Portion verzehrt. Dies begünstigt die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie z.B. Bluthochdruck.

Sportler scheiden pro Liter Schweiß etwa 1200 mg Natrium aus. Wird dieser Verlust nicht ausgeglichen, kann es zu einer Abnahme des Blutvolumens, Muskelkrämpfen, erhöhtem Puls sowie zu niedrigem Blutdruck führen. Der Sportler sollte deshalb die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 6g Kochsalz plus der durch das Schwitzen verlorenen Natriummenge zu sich nehmen. Eine weitere Erhöhung der Natriumchlorid-Zufuhr ist nicht sinnvoll.

 

                                                         Kalium

 

Kalium ist ebenfalls für die Aktivierung einiger Enzyme und den Transport elektrischer Ladungen verantwortlich. Bei einem Kaliummangel kommt es zu einem Natriumeinstrom in die Muskelzelle und dadurch zu einer Austrocknung. Dies äußert sich v.a. in Muskelschwäche bzw. Muskellähmung. Weiterhin kann dies zu Herzrhythmusstörungen, Darmverschlüssen und einer Alkalisierung des Blutes führen.

Da Kalium im Schweiß enthalten ist und es für die Muskelfunktion notwendig ist, sollte der Sportler auf eine ausreichende Zufuhr achten. Kalium ist besonders in Obst und Gemüse (v.a. Bananen) enthalten.

 

                                                            Calcium

Calcium dient im wesentlichen dem Aufbau und Erhaltung der Knochensubstanz. 99% des Calciums sind in der Knochenmatrix gespeichert. Weiterhin ist es an der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln sowie an der Blutgerinnung beteiligt.

Die Beteiligung an der Muskelkontraktion und der Aktivierung wichtiger Enzyme des Kohlenhydratstoffwechsels (Glykogenolyse, Gluconeogenese) machen diesen Mineralstoff zu einem wichtigen Bestandteil der Sportlerernährung.

Calciummangel führt zu einem Abbau von Knochensubstanz (Osteoporose) und zu schmerzhaften Muskelkrämpfen. Der Tagesbedarf von 1000mg lässt sich am einfachsten durch den Verzehr von Milch und Milchprodukten decken.

 

                                                          Magnesium

 

Magnesium ist direkt an der Energiebereitstellung beteiligt, da es die Spaltung des ATP katalysiert. Es aktiviert ferner etwa 300 Enzyme und dient der Stabilisierung von biologischen Membranen. Ein Magnesiummangel führt u.a. zu Muskelkrämpfen, Erbrechen und Durchfall.

Der durch das Schwitzen auftretende Verlust muss durch die Aufnahme eines geeigneten Sportgetränkes bzw. durch magnesiumreiche Lebensmittel wie z.B. Vollkornbrot, Mineralwasser, Kartoffeln, Gemüse und Fleisch ausgeglichen werden.

 

                                         Was ist vollwertige Ernährung?

Definition

Bei der vollwertigen Ernährung werden Lebensmittel und Getränke sorgfältig und bewusst gesund ausgewählt, schonend zubereitet und möglichst wenig behandelt verzehrt.

Bei dieser Ernährungsweise werden keine Kalorien und Nährstoffe berechnet, sondern die Empfehlungen beziehen sich auf ganze Lebensmittel. Wir kaufen und essen ja nicht einzelne Nährstoffe, sondern Lebensmittel.

Die vollwertige Ernährung verknüpft in idealer Weise altbewährte Erfahrungen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Und zu guter Letzt: Vollwertige Ernährung schmeckt!

 

                                       Unterschied zur Vollwerternährung

Die vollwertige Ernährung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterscheidet sich in einigen Punkten vom Konzept der Vollwert-Ernährung nach Prof. Leitzmann und Mitarbeitern.

Die Vollwert-Ernährung empfiehlt nicht nur eine gesunderhaltende Ernährungsweise wie es die DGE tut. Sie bezieht zusätzlich zu den Ernährungsempfehlungen technologische, soziale und ökologische Aspekte bei der Bewertung von Lebensmitteln mit ein. So ergeben sich abweichende Empfehlungen in den Auswahlkriterien.

Hier finden Sie nähere Informationen zur Vollwert-Ernährung.

 

                                     Warum vollwertig essen und trinken?

Eine sinnvoll zusammengesetzte Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, um körperlich und geistig gesund und leistungsfähig zu sein. Der Organismus erhält so die notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge, die er für alle seine Funktionen braucht. Die Nahrung sollte alle diese Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten.

Eine falsch zusammengesetzte Ernährung wird dieser Aufgabe nicht gerecht und kann zu ernährungsabhängigen Erkrankungen führen. Die Folgen falschen Ernährungsverhaltens werden meist nicht in näherer Zukunft spürbar, sondern oft erst nach Jahrzehnten. In Industrieländern sind ernährungsabhängige Erkrankungen heutzutage für einen Großteil der Todesfälle mitverantwortlich, in vielen Fällen sogar alleinverantwortlich.

Folgende Tabelle gibt eine Überblick über die häufigsten Stoffwechselerkrankungen und deren Bezug zur Ernährung.

Erkrankung/Störung

Begünstigende Faktoren/Mangel an

Verstopfung

Ballaststoffen

Erhöhte Blutfette

Cholesterin, übermäßige Fettzufuhr, Alkohol

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Übergewicht, Bewegungsmangel

Bluthochdruck

Übergewicht, Überernährung, Alkohol, Kochsalz

Arteriosklerose

Übergewicht, Überernährung, erhöhte Blutfette, Rauchen

Übergewicht

Überernährung, mangelnde Bewegung, Alkohol

Gicht

Überernährung, purinreiche Lebensmittel, Alkohol

Karies

einfache Kohlenhydrate (z.B. Zucker), mangelnde Zahnhygiene

Nach heutigen Erkenntnissen bietet eine vollwertige Ernährung die besten Voraussetzungen für eine optimale körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und trägt damit entscheidend zum Wohlbefinden bei.

 

                                                               Ziele

Die optimale Versorgung des Körpers mit allen lebensnotwendigen Nahrungsinhaltsstoffen wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Dies hat zur Folge:

  • Gesunderhaltung durch optimale Ausbildung von Abwehrkräften gegenüber Krankheiten
  • Optimale Leistungsfähigkeit
  • Aktivierung der Verdauungsorgane (überwiegend durch Ballaststoffe)

 

 

                                                 Lebensmittelauswahl

 

Folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, welche Lebensmittel im Rahmen der vollwertigen Ernährung geeignet und welche weniger geeignet sind.

 

geeignete Lebensmittel

weniger geeignete Lebensmittel

Brot und Backwaren

Vollkornbrot, Vollkorntoast, Vollkornbrötchen, Vollkornzwieback, Vollkorngebäck, -kuchen, Pfannkuchen aus Vollkornmehl, Backwaren aus Vollkornmehl

Weißbrot, helle Brötchen, normales Toastbrot, Kuchen und Gebäck aus Weißmehl, Mischbrot, Graubrot, Pfannkuchen aus Weißmehl

Getreideprodukte

Vollkorn-Getreideflocken, Vollkornreis, Vollkornteigwaren, alle Getreidesorten wie Hirse, Grünkern, Gerste, Dinkel, Hafer, Quinoa und Getreidegerichte (z.B. Bratlinge), gekeimtes Getreide, Cornflakes und Frühstücksflocken aus Vollkorngetreide

Teigwaren aus hellem Mehl, geschälter (weißer) Reis, Cornflakes und Nicht-Vollkorn-Frühstücksflocken

Gemüse und Obst

Frischgemüse, Frischobst, alle Sorten, naturreine Obst- und Gemüsesäfte, milchsaures Gemüse wie Sauerkraut, Tiefkühlprodukte

Gemüse- und Obstkonserven, Tiefkühlfertiggerichte, Fruchtsaftgetränke bzw. Fruchtnektare

Kartoffeln

Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, selbstzubereiteter Kartoffelbrei aus frischen Kartoffeln

Pommes frites, Kroketten, Chips, Instant-Kartoffelbrei, Klöße aus Fertigmischung

Hülsenfrüchte

Gerichte aus Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen), gekeimte Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte in Konserven

Fette/Öle

ungehärtete Pflanzenmargarine, Butter, kaltgepresste naturreine Pflanzenöle (Sonnenblumenöl, Olivenöl, Distelöl, Rapsöl, Keimöle), Butterschmalz, Nüsse in Maßen

gehärtete Pflanzenmargarine, gehärtetes Kokosfett, Plattenfette, Schmalz

Milch/-produkte

Frischmilch, H-Milch, Joghurt, Sahne, Sauerrahm, Quark, Kefir, Dickmilch, Käse

fertige Milchprodukte mit Fruchtzubereitungen, Sterilmilch, Kondensmilch, Schmelzkäse, Käse mit Zusatzstoffen

Fleisch/Fisch/Eier

mageres Frischfleisch, Seefisch, Krabben, Eier, magere Wurstsorten

Fleischkonserven, geräucherte und gepökelte Fleischwaren, Innereien, fette Fleisch- und Wurstsorten, Fischkonserven

Getränke

Trinkwasser, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte, Getreidekaffee, Kaffee, schwarzer Tee, Bier, Wein (in Maßen)

Limonade, Cola-Getränke, Fruchtsaftgetränke, Fruchtnektare, Sportlergetränke, Instant- Kakaogetränke, fertige Getränkemischungen wie Eistee, harte Alkoholika

Gewürze/Kräuter/Salz

jodiertes u. fluoriertes Speisesalz und Kräutersalz, Sojasauce, Gemüsewürze, frische und getrocknete Kräuter und Gewürze

Würzsaucen mit Geschmackverstärkern (Glutamat)

Süßungsmittel

Vollrohrzucker, kalt geschleuderter Honig, Apfel-, Birnendicksaft, nicht geschwefeltes Trockenobst (eingeweicht oder roh), Ahornsirup, Zucker und Fruchtzuckern in kleinen Mengen

Zucker in größeren Mengen, Süßwaren, Süßigkeiten

 

 

                                              Einstieg in die vollwertige Ernährung

 

Wer die liebgewordenen Gewohnheiten verlässt, braucht eine Weile, bis die neuen Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergegangen sind. So ist es auch bei der Umstellung auf eine vollwertige Ernährung.

Auch kann es zu Beginn zu "Unverträglichkeiten", z.B. Blähungen kommen, was auf den hohen Ballaststoffgehalt der vollwertigen Ernährung zurückzuführen ist. Nach einer Gewöhnungsphase verschwinden diese jedoch in der Regel wieder.

Sinnvoll ist, die Ernährung Schritt für Schritt auf eine vollwertige Ernährung umzustellen. Das fällt leichter und vermeidet eventuelle Unverträglichkeiten.

 

                                                   Praktische Ernährungstipps

  • Nicht nur dunkles Brot mit ganzen Körnern ist Vollkornbrot. Auch hellere Brotsorten, die aus dem feingemahlenen ganzen Korn gebacken wurden, sind Vollkornbrote. Sie sind leichter bekömmlich.
  • Getreideflocken und Müsli sind in feiner Form besser verträglich, besonders, wenn sie gekocht sind.
  • Gegarte Getreidesorten wie Hirse, Grünkern, Dinkel, Gerste oder Bulgur als Beilage sind leckere Alternativen zu Kartoffeln, Reis oder Nudeln.
  • Gemüse wird besser vertragen, wenn es in wenig Gemüsebrühe zart gedünstet wird.
  • Rohkost ist bekömmlicher, wenn sie fein geraspelt ist.
  • Rohes, püriertes Gemüse verfeinert Saucen und Suppen und liefert eine Extraportion Vitalstoffe.
  • Essen Sie auch zum Brot immer etwas Frisches wie z.B. Tomaten, Radieschen, Paprika, Karotten oder Gurkenscheiben.
  • 2 Liter Flüssigkeit pro Tag sind eine ganze Menge! Damit es leichter fällt: jede Stunde ein Glas trinken.
  • Nützen Sie die Obst- und Gemüseangebote der Saison, so wird Ihre Speisekarte abwechslungsreicher!
  • Auch Tiefkühlgemüse und -obst (nicht zubereitet, sondern nur blanchiert) enthalten viele Nährstoffe. Sie bieten eine Alternative zu Frischware, wenn die Zeit einmal knapp ist.
  • Wichtig: Geschrotetes und eingeweichtes Getreide, z.B. für Müsli, sollte unbedingt in den Kühlschrank gestellt werden. Bei Zimmertemperatur bilden sich gesundheitsschädliche Keime.

 

 

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